Aktuelles / Notizen
ELSASS 2024
Hotel Les Humanistes
Im Herzen des Elsass und seiner wirtschaftlichen und touristischen Zentren gelegen, öffnet sich das Hotel - Restaurant Les Humanistes**** auf das Vogesenmassiv und die Haut Koenigsbourg und bietet einen perfekten Rahmen zwischen Stadt und Land!
Das von zwei leidenschaftlichen Unternehmern erdachte Hotel-Restaurant empfing Ende 2018 seine ersten Gäste. Sein Name? Eine Selbstverständlichkeit! Die Eröffnung des "Les Humanistes" fiel mit der Wiedereröffnung der humanistischen Bibliothek von Sélestat zusammen, die laut dem elsässischen Historiker Francis Rapp neben dem Strassburger Münster und dem Isenheimer Altar eines der drei Juwelen des Elsass ist. Weit davon entfernt, sich auf den rheinischen Humanismus der Renaissance zu beschränken, ehrt die Einrichtung mit ihrer entschieden modernen Identität die großen zeitgenössischen Humanisten.
Um ihrem Projekt Leben einzuhauchen, wurde das örtliche Architekturbüro von Jean-Michel Wolfrom mit der Schaffung dieser zeitgemässen und freundlichen Linien beauftragt. Die Dekoration erfolgte in Zusammenarbeit mit Carlo Del Prete. Schliesslich schuf der Strassburger Künstler Philippe Dié eine exklusive Serie von Porträts von sechs Humanisten, die in jüngerer Zeit die Geschichte geprägt haben.
Hotel Best Western Plus Hotel Les Humanistes Sélestat, Carrefour du Haut Koenigsbourg, 4 Rue du Golf, 67600 Sélestat
Museum Würth
Wir haben die Ausstellung „Frisbee! Sports et loisirs“ (27 janvier → 15 septembre) in der Collection Würth 2024 Alsace besucht.
Ob als vergnügliches und geselliges Strandspiel, ob als offizieller Wettkampf unter dem Namen Ultimate - die Frisbeescheibe symbolisiert zwei Perspektiven, die diese Ausstellung hervorhebt: die des Sports und die der Freizeitaktivitäten.
Etymologisch gesehen bedeutet Sport, sich zu vergnügen, sei es körperlich oder geistig. Der Begriff geht auf das altfranzösische Wort desport (Unterhaltung, Vergnügen) zurück und umfasst in seiner heutigen Definition eine Vielzahl von Praktiken. Diese müssen nicht zwingend körperlich anstrengend sein. Denn Schach oder Angeln gehören ebenso dazu wie Fussball, Basketball und Reiten.
Mit Frisbee! Sport und Freizeit. Sammlung Würth sollen die Spannung zwischen dem agôn (Wettkampf), der durch Konkurrenz, Selbstüberwindung und Siegesstreben angetrieben wird, und dem Freizeitvergnügen, das auf Entspannung und körperlichem Wohlbefinden beruht, nachvollziehbar machen.
Vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Paris verschafft diese packende Ausstellung einen Einblick in verschiedene Sportpraktiken - vom Ringen bis zum Tanz, vom Radfahren bis zum Schachspiel. Sport als kreatives Experimentierfeld ist der Einstieg, mit Künstler:innen wie Joan Miró, Alfred Hrdlicka, Rainer Fetting oder Donna Stolz, die die künstlerische Umsetzung von körperlicher Aktivität untersuchen.
Der Rundgang führt weiter zu den grossen Freizeitanlagen, die zum Träumen und Beobachten einladen: Spaziergänge im Park, Bootstouren, Reit- und Wanderausflüge waren Inspirationsquellen für Bewegungsdarstellungen. Schließlich richtet die Ausstellung ihren Fokus auf die Leidenschaft für Spiele, die Künstler von Marcel Duchamp bis François Morellet teilten - insbesondere für das Schachspiel, ein beliebtes formal-intellektuelles Ausdrucksfeld.
Der Diskuswerfer mit seiner ausladenden Bewegung steht für ein Ideal, das körperliche Schönheit mit geistigen Vorzügen vereint - beide waren zur damaligen Zeit untrennbar miteinander verbunden. Davon zeugen die Genauigkeit der Bewegung, die Perfektion der Anatomie und die Präzision der hervortretenden Muskeln. Das Original aus Bronze ist nicht mehr erhalten. Heute ist es nur dank einer Reihe römischer Kopien bekannt, von denen hier eine Replik aus Gips gezeigt wird.
Ihre eigene Interpretation des berühmten Diskuswerfers präsentierte Donna Stolz 2007 in einer gewollt zweideutigen Form: Mit androgynem Haar, zum Himmel gerichtetem Gesicht und den Betrachter:innen zugewandtem Rücken hält die dargestellte, athletische Figur, deren Geschlecht sich nicht bestimmen lässt und die einen Rock trägt, in der linken Hand eine Frisbeescheibe anstelle eines Diskus. Die deutsche Künstlerin fordert hier unsere Vorurteile heraus und stellt damit die Frau in den Mittelpunkt des Stadions, wovon sie zu Myrons Zeiten noch ausgeschlossen war.
Bewegung und Körper im Fokus
Die Anfange des Industriekapitalismus im 19. Jahrhundert wurden von der Entwicklung des modernen Sports begleitet. Denn für die anstrengende Fabrikarbeit war ein korperlicher Ausgleich getragt. Fußball, Rugby und Rudern, in aristokratischen Kreisen des viktorianischen Englands entstanden, wurden schnell zu Exportschlagern, die sich in zahlreichen Ländern und sämtlichen sozialen Schichten etablierten. Auch in Frankreich erlebte die liberale Republik die Entstehung neuer Sportarten und förderte mit dem Vereinsgesetz von 1901, das die Vereinigungsfreiheit begründete, die Schaffung der entsprechenden Strukturen.
Im 20. Jahrhundert gewann der Sport zunehmend an Popularität und zog bald auch Künstler:innen an, die in ihm ein inspirierendes Experimentierfeld entdeckten. Neben der Darstellung der eigentlichen Aktivität wurden der Körper in Bewegung und die Geschwindigkeit zu beliebten Sujets. Bereits Édouard Manet unternahm seinerzeit Versuche, die Dynamik eines Pferderennens einzufangen und die Wahrnehmung eines galoppierenden Pferdes zu sezieren. In jüngerer Zeit beschäftigte sich unter anderem Antonius Höckelmann vor allem mit dem Ausdruck von Geschwindigkeit statt mit dem konkreten Objekt und zerlegte dabei die Bewegung in eine ausladende, fahrige Geste, die an Abstraktion grenzt.
Auch die Körper der Sporttreibenden zogen die Blicke auf sich.
Der Sportler oder die Sportlerin präsentiert sich nun in voller Aktion, im Nahkampf und in verschlungenen Formen wie die American-Football-Spieler bei Walter Wörn, stolz ob ihrer idealen Gestalt, die durch harmonische Proportionen im Stile antiker Helden betont werden. Das Zelebrieren des athletischen Körpers kann jedoch die grausame und körperlich schmerzhafte Kehrseite der Leistung nicht verleugnen, die Jan Nelson in ihrer frappierend realistischen Skulptur eines zu Boden gestürzten Radfahrers verkörpert.
Freizeitkonsum als Unterhaltung
Im antiken Griechenland stellte Aristoteles die Arbeit, die Mühe erfordert, ganz klar der Musse (skhole) gegenüber, einem Zustand der geistigen Verfügbarkeit für intellektuelle, künstlerische und philosophische Tätigkeiten. Die Bedeutung dieses Begriffs, der auch die Wurzel unseres Wortes „Schule" oder des englischen school ist, hat sich seitdem stark verändert: Freizeit wird heute allgemein mit Unterhaltung und Flucht aus dem Alltag gleichgesetzt
Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit der Ausweitung der bezahlten Urlaubstage erlebte die Freizeitgestaltung in Frankreich, wie in anderen Industrieländern auch, einen grundlegenden Wandel.
Kürzere Arbeitszeiten und starkes Wirtschaftswachstum während der „Wirtschaftswunderjahre" kurbelten den Tourismus und die Unterhaltungsindustrie an. „Die Massengesellschaft [...] will keine Kultur, sondern Unterhaltung (entertainment), und die von der Freizeitindustrie angebotenen Artikel werden von der Gesellschaft wie alle anderen Konsumgüter konsumiert" , so Hannah Arendt 1961 in „Zwischen Vergangenheit und Zukunft“.
Der Fotograf Martin Liebscher und der Maler Erwin Pfrang werfen einen amüsierten beziehungsweise ernüchterten Blick auf dieses zwanghafte Konsumieren von Unterhaltung. Liebscher beschreibt in einer Panorama-Fotomontage aus dem Jahr 2004 die Freuden des Campings, einer Freizeitbeschäftigung, die wesentlich zur Entwicklung des Massentourismus beigetragen hat. Pfrang hingegen zeichnet in gepeinigtem Duktus eine Welt, die eher an den „Garten der Lüste" von Hieronymus Bosch erinnert als an das von den Freizeitparks versprochene „Traumland"
François MORELLET, Cavalièrement n° 1 2002, Acrylique sur toile sur bois Acryl auf Leinwand auf Holz
Collection / Sammlung Würth, Inv. 11262, Acquisition / Erworben 2008
Max Bill, Composition pour Munich, Komposition für München, 1970, Collection / Sammlung Würth
Musée Würth, ZI OUEST, Rue Georges Besse, 67150 Erstein
Burg Haut Koenigsbourg
DIE BURG IN ZAHLEN
354 Stufen und 47 Türen und Tore
900 Jahre und 3 wichtige Phasen: ihr Bau im 12. Jahrhundert, ihr Wiederaufbau im 15. Jh. und ihre Restaurierung im 20. Jh.
270 m lang, 40 m breit
Ein Bergfried und ein Brunnen mit 62 m
Höhe 757 m.ü.M.
Friedrich Il. von Hohenstaufen, genannt der Einäugige, war Herzog von Schwaben und hatte die strategische Bedeutung des Höhenzugs Stophanberch (755 m Höhe, nahezu senkrecht zur Ebene von West nach Ost verlaufend) erkannt, denn diese Burg wird zum ersten Mal im 12. Jh. erwähnt.
Diese Felsnase lag genau am Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstrassen: Getreide- und Weinstrasse (von Nord nach Süd) und Salz- und Silberstrasse (von West nach Ost). Nachdem sie an die Habsburger gefallen war, wurde die Burg 1479 dem Hause Tierstein als Lehen gegeben.
Die Tierstein liessen sie wieder aufbauen und statteten sie mit einem artilleriegerechten Wehrsystem aus. Im Dreissigjährigen Krieg hielt Hauptmann Philipp von Liechtenau über einen Monat lang den Angriffen der Schweden stand; letztlich wurde die Burg aber doch geplündert und in Brand gesteckt. Dann lag sie über zweieinhalb Jahrhunderte lang brach. 1865 wurde sie mit dem benachbarten Wald Eigentum der Stadt Sélestat, die diese bemerkenswert gut erhaltenen Ruinen 1899 dem deutschen Kaiser Wilhelm II. von Hohenzollern schenkte (das Elsass befand sich seit 1871 unter deutscher Verwaltung).
Wilhelm II. ließ Haut-Koenigsbourg von dem Architekten Bodo Ebhardt von 1900-1908 restaurieren. Die Abschlussarbeiten und Ankäufe von Sammlungen wurden bis 1918 fortgesetzt. Durch den Vertrag von Versailles (1919) wurden die Güter der deutschen Krone Eigentum Frankreichs, das somit auch Haut-Koenigsbourg erhielt.
Sélestat
Zwischen Vogesenmassiv und Riedebene liegt – im Herzen des Elsass und nur 35 Minuten von Strassburg entfernt – das Städtchen Sélestat. Es hat eine wirklich lohnende Altstadt. Wir machen einen sonntäglichen Abendausflug und essen mitten in der Altstadt Znacht - Lasagne und Spätzle.
Das Architekturerbe verspricht eine spannende Begegnung mit der Welt der Legenden und der Geschichte. Daher überrascht es kaum, wenn man auf dem Erkundungsgang durch die Stadt auf die Fußabdrücke eines Riesen oder die Spuren eines Löwen stösst. Die Riesenfussabdrücke stammen von dem Riesen Sletto, welcher der Legende nach die Stadt Sélestat gründete und ihr den Namen gab. Sein Gefährte auf vier Pfoten ist selbstverständlich eine Anspielung auf den Löwen im Stadtwappen.
Eine andere, bereits recht lang zurückliegende Geschichte aus Sélestat rankt sich um den Weihnachtsbaum, dessen Verbindung mit der Stadt in einem Rechnungsbuch aus dem Jahr 1521 (siehe Bild) belegt ist. Es handelt sich um die älteste weltweit bekannte schriftliche Erwähnung des Weihnachtsbaums.
Von Bergheim nach Ribeauvillé
Von 1534 bis 1852 befand sich der „LACKMI", ein Basrelief, das einen Mann darstellt, der seine Verfolger mit entblösstem Hinterteil verspottet, im westlichen Eingangsbereich der Stadt. Diese Spottfigur, die Bergheim in der ganzen Region bekannt gemacht hatte, verweist auf das Asylrecht, das die Stadt seit 1361 gewähren durfte. 744 flüchtige Personen, die entschuldbare und ohne Vorsatz ausgeführte Straftaten und Delikte begangen hatten, haben dadurch in Bergheim Zuflucht gefunden.
An der Weinstrasse zwischen Rebstöcken und Gebirge liegt Ribeauvillé, ein charmanter Ort, der sich ein historisches Erbe zu bewahren wusste. Im Mittelalter war der Ort Sitz der Herren von Ribeaupierre (daher der Name der Stadt Ribeauvillé).
Die Ribeaupierres liessen 3 Wehrburgen bauen, deren Ruinen die Stadt und die umgebenden Hügel heute noch majestätisch überragen.
Alle drei sind über einen Wanderweg am Berghang entlang zu erreichen :
die Burg Saint Ulrich, (älteste und größte der 3 Burgen),
die Burg Girsberg,
die Burg Haut-Ribeaupierre (wie ihr Name andeutet, die höchste der 3 Burgen).
Von den mittelalterlichen Befestigungsanlagen sind noch ein Teil der Stadtmauer und einige der Wehrtürme erhalten. Unter diesen Türmen besteht der « Tour des Bouchers » , „Metzgerturm“ (aus dem 13. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut), dessen Name aus dem Metzgerberufsverband, der der Verteidigung der Stadt bei Angriffen von diesem Turm beauftragt war, stammt.
In der Grand’rue (Hauptstrasse) und ihren pittoresken Viertel, die mit blumengeschmückten Gebäuden gesäumt werden (von 15. bis 18. Jahrhundert), kann man mit Brunnen im Renaissance-Stil geschmückten Plätze sehen.
Riquewihr - Besichtigung dieses Juwels und Wanderung durch die Reben
Im 8. Jahrhundert soll ein fränkischer Grundbesitzer namens Richo ein Weingut an diesem Ort bewirtschaftet haben. Daher stammt der Name „Richo villa", der sich zu Riquewihr weiterentwickelte. Im Mittelalter ging Riquewihr vom Grundbesitz der Grafen von Eguisheim-Dabo über die Herren zu Horbourg an die Grafen von Württemberg-Montbéliard über. Der Dreissigjährige Krieg (1618-1648) setzte dem Ort wie seinen Nachbarorten schwer zu.
Riquewihr wurde zu einem der „Schönsten Dörfer Frankreichs" gekürt und liegt in einem nach Osten offenen Tal. Der Ort wird von den rebenbepflanzten Hügeln der Vogesenausläufer eingerahmt, wo unter anderem die ausgezeichnet-en, bereits im Mittelalter erwähnten Grands-Crus-Lagen „Schoenen-bourg" und „Sporen" zu finden sind.
Riquewihr hat es im Laufe der Jahrhunderte und besonders im 16. Jahrhundert dank des Weinanbaus und Handels mit seinen in ganz Europa bekannten Weinen zum Wohlstand gebracht. Dies ermöglichte es der Stadt Riquewihr, eine doppelte Stadtmauer zu ihrem Schutz zu errichten. Dieser Wohlstand findet sich auch in der Altstadt wieder, die ihr sehr dichtes Stadtgefüge bewahrt hat: Die Häuser aus dem 15. bis 18. Jahrhundert bilden einen aussergewöhnlich reichen Architekturkomplex.
Kaysersberg
Absolut sehenswert ist Kaysersberg, vor allem der nördliche Teil mit dem Flüsschen. Dort steht auch das Albert Schweitzer Haus.
Was haben Schaffhausen und Kaysersberg gemeinsam? Antwort: ALBERT SCHWEITZER! > Siehe dazu auch meinen umfassenden Beitrag zu diesem grossen Humanisten
Der berühmte Arzt, Philosoph und Theologe, Albert Schweitzer wurde 1875 in Kaysersberg geboren. 1913 ging er nach Gabun, nach Lambaréné, um dort ein Krankenhaus zu gründen, dessen Aufgabe es ist, den Verlassenen, Gebrechlichen und Ausgestossenen zu helfen. Der ethische Grundsatz „Respekt vor dem Leben", der sein humanitäres Handeln bestimmt, brachte ihm 1952 den Friedensnobelpreis ein. Als Anti-Atom-Kämpfer, Verteidiger des Lebens, erster Arzt ohne Grenzen, versuchte er stets, sein Leben mit seinem Denken in Einklang zu bringen.
In Schaffhausen spielte er auf der Orgel des Münsters (im Münster steht eine Büste von ihm) und war Mitbegründer des Internationalen Bachfestes und Ehrenmitglied der Internationalen Bachgesellschaft IBG mit Sitz in Schaffhausen. Die Internationale Bachgesellschaft Schaffhausen (IBG) wurde im Jahr 1946, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, durch Benjamin Britten, Albert Schweitzer, Arthur Honegger, Othmar Schoeck und Pablos Casals anlässlich des ersten Schaffhauser Bachfests gegründet. Die Gründungsidee war, Menschen aus ganz Europa im Zeichen der Musik Bachs zu vereinen – als Akt der Versöhnung, als Begegnungsort über die Grenzen hinaus.
> siehe auch ausführlichen Beitrag über Albert Schweitzer auf meiner Website unter diesem Link.
Eguisheim - im Kreis herum
Diese schöne Stadt hat eine einzigartige Form: sie ist rund. Die doppelte Befestigungsanlage wurde aus zwei Ovalen errichtet. Der Ort hatte keine militärische, sondern eine wirtschaftliche Bedeutung: er diente dem Schutz vieler reicher Zehnthöfe. Innerhalb der alten Mauern baute man zahlreiche landwirtschaftliche Gebäude und am äusseren Rand entstand ein zweiter Rundweg: die Allmende (Gemeineigentum). Ab dem 16. Jahrhundert, nach den großen Kriegen, wurde die Höhe der Außenmauern reduziert, um daran Wohnhäuser anzubauen. Beim Rundgang durch die Stadt kommt man wieder hier vorbei ohne es richtig zu bemerken. Führt uns dieses liebliche Städtchen etwa nicht nur im Kreis, sondern auch an der Nase herum?
Colmar
Colmar - Klein Venedig des Elsass. Da kommen doch gleich Weidlingsgefühle auf!
Der Fischerstaden, an dem die hauptsächlich in der Ill gefangenen Fische gelagert und verkauft wurden, wird seit dem 14. Jahrhundert erwähnt. Ein Teil des Viertels wurde im Jahre 1706 durch einen verheerenden Brand zerstört, doch konnten einige Häuser durch Wiederverwendung von Baumaterialien aus früherer Zeit wiederaufgebaut werden. Das gesamte Viertel war zwischen 1978 und 1981 in das Stadtsanierungsprogramm einbezogen und ist heute ein geschützter Bereich.
Nördliche Weinstrasse
Heute war unser 1. Ziel dem Väterchen Rhein einen Besuch abzustatten. Wir haben Rhinau besucht, wo eine Autofähre die Flussüberfahrt mangels Brücke sicherstellt. Mal ganz ehrlich: Bei uns in Schaffhausen ist der Rhein tausendmal schöner als hier im Elsass, wo er sehr „industriell“ und in Dämme gezwängt träge dahinfliesst.
Quer durchs Elsass via Erstein (Standort Würth Museum) fuhren wir den nördlichen Teil ab Obenai an und fanden die Gegend sehr schön und lohnenswert. Extrem weite Täler und sanfte Hangstrukturen bilden den idealen Boden für Weinberge soweit das Auge reicht. Immer wieder kam uns der Schaffhauser Klettgau in den Sinn, nur ist hier alles hundert mal grösser. Weingut fügt sich an Weingut, eines prächtiger als das andere. Wir haben uns mehrmals gefragt, wie alle diese Winzer den Wein an Mann und Frau bringen und generell, wer wohl all diesen Wein trinkt.
Bei der Rückfahrt haben wir auf Tipp eines Deutschen aus Saarbrücken, der in Zürich wohnt und arbeitet (siehe Bild) mit ihm zusammen die Bäckerei / Konditorei KlugesHerz in Soultz-les-Bains besucht. Sehr schöne, feine Sachen gibt es hier zu kaufen. Wir haben bescheiden zwei Butterbretzel für 3.20 Euro gekauft und er hat für circa 70 Euro die Bäckerei beehrt. Im Vorgeschäft haben wir für 59 Euro diverse Mitbringsel gekauft und er hat über 220 Euro hingeblättert.
Strassburg - Sitz des Europaparlaments
Die Hauptstadt Europas und des Elsass sprüht vor Energie und Dynamik. Architektur, Kultur, Lebenskunst.
Wir machen eine informative Bootsfahrt auf dem Ill. Weil das Wetter doch eher kalt ist, ist das die ideale Art um die Stadt zu entdecken. Bis hinaus zum Europa Parlament geht die Fahrt auf dem friedlichen Flüsschen, zweimal unterbrochen durch Schleusen. Eindrücklich ist die Neustadt, die von den neoklassistischen Prachtsbauten der Deutschen geprägt ist. Hier reihen sich Villa an Villa. Den Kaffee gibt es in einem besonderen Café voller schwatzlustiger Frauen, es heisst Maison Suzanne et fils und befindet sich an der Rue du 22 novembre.
Strassburg ist die Hauptstadt der Region Alsace-Champagne-Ardenne-Lorraine im Nordosten Frankreichs und auch offizieller Sitz des Europäischen Parlaments. Die Stadt liegt an der Grenze zu Deutschland und verbindet in ihrer Kultur und Architektur spürbar deutsche und französische Einflüsse. Am gotischen Liebfrauenmünster finden täglich Vorführungen der astronomischen Uhr statt. Beim Aufstieg auf den 142 m hohen Turm des Münsters bieten sich weite Blicke über den Rhein.
Strassburg ist Sitz zahlreicher europäischer Einrichtungen, unter anderem Europarat, Europaparlament, Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, Europäischer Bürgerbeauftragter und Eurokorps. Aufgrund dessen versteht sich die Stadt verständlichlicherweise als Hauptstadt Europas.
Das sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten:
Centre-Ville de Strasbourg
Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg
La Petite France
Parc de l'Orangerie
Barrage Vauban
Musee Alsacien
Palais de Rohan
MM Park France