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Fachkräfte der Zukunft gesucht
Der Fachkräftemangel beschäftigt schon heute viele Schaffhauser Gewerbe- und Industriebetriebe. Das hat die Industrie- und Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen IVS vor drei Jahren dazu bewogen, mit dem Projekt «Berufseinstieg – Fachkräftemangel» Gegensteuer zu geben.
«Die IVS will nicht tatenlos zusehen, wie sich der Fachkräftemangel der Industriebetriebe weiter verschärft. Die Technologiebetriebe bieten eine unglaubliche Vielfalt an Berufseinstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Das möchten wir den Jugendlichen in der Berufswahl, ihren Eltern und Lehrpersonen aufzeigen», erklärte Giorgio Behr, Präsident der IVS an der Medienorientierung zum RSE-Projekt Fachkräftemangel. Der angehende Fachkräftemangel in den technischen Berufen ist schon länger ein Dauerthema. Mittels Umfrage bei ihren Mitgliedsfirmen hat die IVS darum den erwarteten Bedarf an Fachkräften in den nächsten fünf bis zehn Jahren ermittelt. Basierend auf diesen fundierten Aussagen der Unternehmen hat die IVS im Regional- und Standortentwicklungsprojekt (RSE-Projekt) «Berufseinstieg – Fachkräftemangel» zusammen mit dem Erziehungsdepartement und der Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen einen Massnahmenkatalog erarbeitet. Ziel der vielfältigen Massnahmen ist es, unter dem Namen «go-tec!» das Image der technischen Berufe in der Region zu verbessern und aktiv Marketing für die zahlreichen Berufsbilder zu betreiben.
Vom Technik Koffer zum Teilzeistudium
Die Massnahmen reichen von einer Internetplattform www.go-tec.ch über eine Wissenswerkstatt für Kinder und Jugendliche bis hin zu Career Days für Firmen (siehe Kasten). Damit möchte die Projektgruppe einerseits das Interesse an der «Faszination Technik» bei Kindern und Jugendlichen wecken und andererseits die Chancen der «Karriere Technik» für Jugendliche in der Berufswahl und Hochschulabsolventen sowie deren Eltern und Lehrpersonen aufzeigen. Erste umgesetzte Beispiele sind die Internetseite www.go-tec.ch und die Technikwoche an der Kantonsschule Schaffhausen, die im Frühling 2013 zum ersten Mal mit dem Ausbildungszentrum Wibilea als Partner aus der Industrie durchgeführt werden kann und auf grosses Interesse stösst.
Partner gesucht
Das Projekt «go-tec!» ist, nach der Abklärung zur Machbarkeit, für die Umsetzung der Massnahmen auf schlagkräftige Partner aus der Wirtschaft und der Industrie angewiesen, das betonte der Projektleiter des RSE-Projekts René Meier an der Medienorientierung.
Unterstützt wird dieses Projekt im Rahmen der Regional- und Standortentwicklung auch von Bund und Kanton. Damit das Projekt «go-tec!» nachhaltig Wirkung zeigen kann, ist es langfristig auf eine Projektdauer von sechs Jahren angelegt worden. Die Projektgruppe ist überzeugt, dass hiermit die notwendige Verankerung der Massnahmen bei den Zielgruppen generiert werden kann und damit auch Erfolge verzeichnet werden können.
Massnahmen des Projekts «Berufseinstieg - Fachkräftemangel» «go-tec!» im Überblick
M1: Kommunikation und Medienarbeit
Mit einer zielgerichteten und übergeordneten Kommunikation und Medienarbeit möchte «go-tec!» insbesondere die Jugendlichen in der Berufswahl, Young Professionals sowie Eltern und Lehrpersonen auf die spannenden Berufsbilder in der Industrie und die Karrierechancen aufmerksam machen und deren Image verbessern.
M2: Wissens- und Informationsplattform www.go-tec.ch
Auf der Internetseite www.go-tec.ch für die technischen Berufe können sich Jugendliche in der Berufswahl, Young Professionals, Eltern und Lehrpersonen aber auch Industriebetriebe über Faszination Technik und die Ausbildungs- und Arbeitsangebote in der Region informieren. Auf der Plattform befinden sich u.a. Portraits zu den Berufsbildern aber auch eine Beschreibung der verschiedenen Massnahmen zur «Faszination Technik» in den Schulen. Ein Lehrstellenverzeichnis, eine Übersicht zu aktuellen Praktikumsplätzen oder Hinweise auf Veranstaltungen sollen folgen. Zudem wird «go-tec!» in einem nächsten Schritt auch mit einem elektronischen Newsletter und auf Facebook informieren.
M3: Wissenswerkstatt
Als klar grösste Herausforderung plant die Projektgruppe die Realisierung einer betreuten «Wissenswerkstatt» in der Region. Ziel ist es, mit einem vielfältigen Kursangebot Schulklassen, Kindern und Jugendlichen auf eine spielerische Art und Weise Einblicke in die faszinierende Welt der Technik zu bieten. Vielfältige Kurse zu Robotik, Aviatik, Energie und Strom aber auch einfache Bastel- und Handwerksarbeiten sollen für Schulklassen aber auch als Freizeitangebot für Schüler angeboten werden. Die «Wissenswerkstatt» der Schaffhauser Industrie soll sich als eine feste Einrichtung im Freizeitangebot der Region Schaffhausen etablieren.
M4: Technik Woche
In einer engen Kooperation der Kantonsschule Schaffhausen und dem Ausbildungszentrum Wibilea wird die «Technik Woche» der Kantonsschule näher an die Industrie herangeführt. Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Schaffhausen arbeiten zusammen mit Automatiker Lehrlingen des vierten Lehrjahres an verschiedenen Aufgabenstellungen und erhalten dabei einen Einblick in die Welt der Industriebetriebe. Sie dürfen dabei gemeinsam experimentieren, tüfteln und Aufgaben lösen.
M5: Technik Koffer
«go tec!» setzt sich dafür ein, dass Klassen der Primar- und Oberstufe Zugang zu sogenannten «Technik Koffern» wie bspw. explore-it oder dem Solarkoffer von newgenerations erhalten. Mit der Schaffung eines Fonds soll eine breite Anwendung der «Technik Koffer» in den Schaffhauser Schulen gefördert werden.
M6: Technoroma
Das Science Center «Technorama» in Winterthur bietet ein einzigartiges Experimentierfeld, das reale Phänomene der Natur im Experiment präsentiert. «go tec!» sieht einen Fonds für Eintritte im Technorama vor und will damit interessierte Schulklassen aus Schaffhausen bei einem Besuch im «Technorama» aktiv unterstützen.
M7: Teilzeitstudium
Heute ist es für Studierende schwierig, während dem Studium eine Teilzeitstelle zu finden. «go tec!» beabsichtigt zusammen mit der Schaffhauser Industrie eine Plattform für Stellenangebote für Studierende zu realisieren. Damit schaffen sie Perspektiven für eigene Arbeitskräfte und attraktiveren die Region auf dem Arbeitsmarkt.
M8: Career Days
Die Schaffhauser Industriebetriebe wollen mit einem gemeinsamen Auftritt an Career Days von Fachhochschulen die Vielfalt des Arbeitsangebots in der Region Schaffhausen aufzeigen. Durch die gemeinsame Organisation soll es auch kleineren Firmen möglich sein an Career Days teilnehmen zu können.
Kontakt Projektleitung:
René Meier, Weidmüller AG
Rundbuckstrasse 2, 8212 Neuhausen am Rheinfall
rene.meier@weidmüller.ch
Patrick Schenk, Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen
Herrenacker 15, 8200 Schaffhausen
patrick.schenk@generis.ch, 052 674 03 03