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Irène Schweizer erhält "Nachtigall" 2013
Mit grosser Freude hat der Schaffhauser Erziehungsdirektor und zuständige Regierungsrat für die Kultur, Regierungsrat Christian Amsler, heute die Nachricht von der ehrenvollen Auszeichnung der Schaffhauser Jazzpianistin Irène Schweizer zur Kenntnis genommen.
Regierungsrat Christian Amsler: "Eine verdiente Auszeichnung für eine grossartige Frau und Pianistin. Schon immer war ich als grosser Jazzfan und Jazzkenner tief beeindruckt vom künstlerischen Können der grossartigen Schaffhauser Jazzpianistin Irène Schweizer. Mit ihrer unglaublichen Präsenz im Spiel, ihrem Schalk und ihrer bemerkenswerten Vitalität vermag sie das Publikum samt und sonders zu fesseln und in den Bann zu ziehen. Da sitzt eine 70-Jährige auf der Bühne am grossen schwarzen Flügel und versprüht Energie und Kraft einer 30-Jährigen! Da könnte sich manch junger Mensch noch ein Stück davon abschneiden. Schaffhausen ist sehr stolz auf diese wunderbare Auszeichnung."
BEGRÜNDUNG DER JURY:
Irène Schweizer wurde 1941 in Schaffhausen geboren – seit einem knappen halben Jahrhundert ist sie das Aushängeschild des schweizerischen Jazz. Künstlerische und persönliche Integrität, ihr freundliches Wesen, ihre kreative Unruhe, ihr Organisationstalent, ihre Vielseitigkeit und ihre Präsenz in den verschiedensten Verbindungen und natürlich, über allem, ihre Entwicklung als Pianistin machen sie zu einer der spannendsten Figuren des Jazz. Schon Mitte der sechziger Jahre löste sie sich vom Mainstream und wurde unter dem besonderen Einfluss von Cecil Taylor mit unbezähmbarer Neugier eine der wichtigsten Europäerinnen in der großen Aufbruchsstimmung der freien Jazzentwicklungen. Sie gründete die „European Women's Improvising Group", sie wirkte mit bei der Organisation mehrerer Schweizer Festivals. Der jüngste Triumph in ihrer Karriere liegt noch nicht lange zurück: 2011 bereitete ihr das Publikum Ovationen in der Zürcher Tonhalle, deren Flügel für ihren Solo-Auftritt erstmalig freigegeben wurde für den Jazz. Irène Schweitzer spielte in diesem Konzert auch Fremdkompositionen, wie sie auch sonst scheinbar disparate Elemente mit höchstem Unterhaltungswert und künstlerischer Logik in- und aneinander zu fügen weiß. (Für den Jahresausschuss der Jury: Ulrich Olshausen)
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P r e s s e m i t t e i l u n g
Irène Schweizer erhält „Nachtigall" 2013
Bonn, den 29. Januar 2013. Drei Ehrenpreise werden die Juroren vom „Preis der deutschen Schallplattenkritik" (PdSK) in diesem Jahr verleihen. Wie der Jahresausschuss des PdSK heute bekannt gab, soll eine dieser höchsten Auszeichnungen, die das Gremium jährlich zu vergeben hat, an das von Abwicklung bedrohte SWR-Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg gehen: ein Orchester mit einem „unverwechselbaren Klangbild der Transparenz, geschärft in der Auseinandersetzung mit Komponisten der Gegenwart" , wie es in der Begründung der Jury heißt. Ferner wird der Produzent Rolf W. Stoll ausgezeichnet für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Labels Wergo, das für seine exemplarischen Editionsreihen bekannt ist. Stoll habe Wergo zu einem „Leuchtturm der Musik" gemacht, heißt es in der Jurybegründung. Der dritte Ehrenpreis 2013 wird an den Schriftsteller Peter Kurzeck verliehen, der in seinen autobiographischen Romanen einen „Kosmos kollektiver Erinnerungsarbeit" erschuf und dabei das Hörerlebnis dem des Lesens vorordnet. Darüber hinaus wurde die „Nachtigall 2013" gekürt. Sie geht in diesem Jahr an die Jazzpianistin Irène Schweizer, die in ihrer „kreativen Unruhe" schon seit einem halben Jahrhundert zu den spannendsten Figuren des europäischen Jazz gehört. Ort und Datum der Ehrungen und Preisübergaben werden zeitnah bekannt gegeben werden.
Die ausführlichen Begründungen der Jury sind nachzulesen unter www.schallplattenkritik.de .
Der „Preis der deutschen Schallplattenkritik" e.V. ist ein unabhängiger Zusammenschluss von deutschsprachigen Kritikern. Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt, er finanziert sich durch Spenden und freut sich über jegliche Unterstützung. Der PdSK wird gefördert durch den Beauftragten des Bundesministers für Kultur und Medien.