Aktuelles / Notizen
Begrüssungsworte RR Christian Amsler
Geschätzter Herr Präsident der COHEP
Liebe Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker
Mesdames, Messieurs
Schön, dass Sie sich alle treffen zu einer wichtigen Tagung in den neuen Gemäuern der PHZH. Es ist mir eine Freude, Sie heute im Namen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren zu dieser Tagung begrüssen zu dürfen.
Die Bildungspolitik hat ein virulentes Interesse an Fachdidaktik,
und zwar auf schweizerischer, auf sprachregionaler und auf kantonaler Ebene.
Ja, es sind mehr als zehn Jahre, in denen auf schweizerischer Ebene die EDK darum bemüht, den Aufbau der wissenschaftlichen Fachdidaktik zu fördern.
Unsere Konferenz hatte seinerzeit die Erwartung an die COHEP und an die CRUS formuliert, gemeinsam Fachdidaktikzentren zu schaffen. Dabei sollte die Forschung auf diesem Gebiet für alle Schulstufen aufgebaut werden.
Einhergehend damit sollten Möglichkeiten zur wissenschaftlichen Qualifikation von Forschenden und Dozierenden für die Lehrerinnen- und Lehrerbildung entstehen.
Angestossen durch die EDK entschied die Schweizerische Universitätskonferenz, mit projektgebundenen Mitteln ein gesamtschweizerisches Doktoratsprogramm in Fachdidaktik zu finanzieren.
Die EDK hat es möglich gemacht, dass Fachdidaktik-Masterstudiengänge über die Interkantonale Fachhochschulvereinbarung mitfinanziert werden können.
An seiner heutigen Sitzung liegt dem EDK-Vorstand ein Bericht zum Stand des Aufbaus der Fachdidaktik-Masterstudiengänge vor.
Angesichts der beschränkten Mittel und der geringen Zahl an Qualifikationswilligen sind wir der Ansicht,
> dass die Kräfte zu bündeln sind,
> dass die Schaffung von Zentren für Fachdidaktik anzustreben ist
> und dass auf schweizerischer Ebene eine Koordination stattfindet.
Die Fachdidaktik stellt eine vorrangige Kompetenz der Pädagogischen Hochschulen dar, nicht zuletzt aufgrund des Bezugs zum Schulfeld, über den die Institutionen
der Lehrerinnen- und Lehrerbildung verfügen. Die Zusammenarbeit mit den Universitäten ist allerdings zwingend, denn diese verfügen über die akademischen Rechte zur Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses. Beides gilt es mit Blick auf eine Stärkung der Fachdidaktik gewinnbringend zu nutzen.
Wir erachten es als wesentlich
- dass die fachdidaktische Kompetenz der Lehrpersonen
für einen guten Unterricht zentral ist, - dass sie entscheidend ist für die Motivierung der Schülerinnen und Schüler, sich mit den Inhalten eines Fachs oder Fachbereichs auseinanderzusetzen,
- dass deshalb der forschungsgestützten und praxisrelevanten Fachdidaktik bei der Ausbildung von Lehrpersonen ein hoher Stellenwert zukommt.
Dieser Zusammenhang muss jedoch allen betroffenen Akteuren verständlich kommuniziert werden. Im MINT-Bereich beispielsweise ist diese Überlegung inzwischen in den Diskurs aufgenommen worden. Anschaulich wird die Bedeutung der Fachdidaktik auch bei aktuellen bildungspolitischen Geschäften:
- Ergebnisse fachdidaktischer Forschung waren nämlich unabdingbar bei der Erarbeitung der nationalen Bildungsstandards (und da gebe ich Ihnen das Stichwort Grundkompetenzen).
- Auf sprachregionaler Ebene sind Ergebnisse fachdidaktischer Forschung in die Erarbeitung der Lehrpläne eingeflossen.
Cette compréhension des choses a cependant besoin d’être communiquée si l’on veut que tous les acteurs concernés la partagent. Dans le domaine MINT, par exemple, cette analyse fait désormais partie intégrante de la discussion. Et dans les dossiers politiques actuels également, l’importance de la didactique des disciplines apparaît clairement:
- Les apports de la recherche en didactique des disciplines ont en effet constitué un élément incontournable de l’élaboration des standards nationaux de formation (la notion de compétences fondamentales en est l’illustration).
- Au niveau des régions linguistiques, l’élaboration des plans d’études a elle aussi trouvé sa source dans les apports de la recherche en didactique des disciplines.
Und hier ist es mir als Präsident der D-EDK und damit Schirmherr des Lehrplans 21 wichtig, speziell darauf hinzuweisen, dass der Lehrplan 21 massgeblich und hauptsächlich von Vertretern/Vertreterinnen der Fachdidaktiken formuliert worden ist. Ohne fachdidaktischen Sachverstand wäre das Projekt Lehrplan 21 nicht denkbar; weder in der Formulierung, noch in der Einführung in den Schulen und der Lehrerbildung, noch in der Umsetzung bei der Neugestaltung von Lehrmitteln. Darum hier ein herzliches Dankeschön an die Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker generell!
Ein Innehalten nach vielen Jahren der offen gestanden harzigen Aufbauarbeit zeigt: Es ist an unseren Hochschulen viel fachdidaktische Kompetenz vorhanden. Diese Kompetenz ist der Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen.
Cette compétence, c’est vous, didacticiennes et didacticiens des disciplines, qui la détenez!
Die Trägerinnen und Träger dieser Kompetenz sind Sie, die Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktiker!
Trotzdem besteht in der Schweiz bei der wissenschaftlichen Fachdidaktik nach wie vor ein erheblicher Entwicklungsbedarf. Von der Agenda der EDK wird die Fachdidaktik deshalb nicht so bald verschwinden. Sie finden dieses Thema denn auch als Punkt 7.3. im Tätigkeitsprogramm der EDK.
Das Handeln allerdings obliegt primär den Hochschulen und der Rektorenkonferenz. Dass es künftig nur noch eine Rektorenkonferenz geben wird, wird sich hoffentlich günstig auf das Zusammenwirken der verschiedenen Hochschultypen im Bereich der Fachdidaktik auswirken.
Die Erziehungsdirektorenkonferenz wird Sie bei Ihren Anstrengungen für den Aufbau der wissenschaftlichen Fachdidaktik auf jeden Fall weiterhin unterstützen.
Sie haben in Ihrem Tagungsprogramm hochkarätige Kurzreferate aus berufenem Munde und vernetzende, sicherlich inspirierende Workshops. Und so wünsche ich Ihnen für heute eine anregende Tagung.
Wir kümmern uns gemeinsam um Bildung. Und Bildung heisst die Grundlage zu legen, das Leben zu bestreiten. Ich weiss, dass das Ihnen und mir Tag für Tag viel Spass macht! Auch heute hier an der Fachdidaktik-Tagung.
BIENVENUE / WILLKOMMEN!