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Uraufführung Stadttheater
Der Bären wilde Wohnung
Schauspiel von Lukas Linder
Der Schweizer René Wölfli lebt mit seiner Frau Hanna in einem geruhsamen, etwas verschlafenen Nest auf dem Land. Nach dem Tod seiner Mutter möchte er deren grosses Haus in idyllischster Lage verkaufen – und findet in Herrn und Frau Friedrich, einem aufgeschlossenen Ehepaar aus Deutschland, die perfekten Käufer. Mehrmals treffen sich die beiden Paare, von der ersten Hausbesichtigung bis zu jenem Tag, da der Verkaufsvertrag unterzeichnet werden soll. Man versteht sich glänzend, doch über die langsam wechselnden Besitzverhältnisse erstarkt auf einmal ein glockenhelles Bewusstsein für die eigene Identität. Und so kommen verschiedene Aspekte deutsch-schweizerischen Bewusstseins plötzlich
auf den Tisch. Erst ist alles nur Spass. Doch bald schon fallen die Masken der Höflichkeit und aus harmlosen Small-Talk-Floskeln werden rhetorische Giftpfeile geschnitzt. Vorurteile und Stereotypen verhärten sich. Allmählich ahnt man, dass hinter der freundlichen Fassade noch ganz anderes verborgen liegt. Und was hat eigentlich die Axt im Wohnzimmer dieses friedfertigen Hauses zu bedeuten?
Lukas Linder, geboren in Uhwiesen und aufgewachsen in Schaffhausen, studierte von 2004 bis 2011 Germanistik und Philosophie in Basel. 2008 gewann er für sein Stück «Die Trägheit» am Düsseldorfer Schauspielhaus den Jury- wie auch den Publikumspreis. Seitdem sind seine Stücke in Düsseldorf, Darmstadt, Wien, Basel und Biel zur Aufführung gebracht worden. Im Auftrag des Stadttheaters Schaffhausen und des Theaters Konstanz hat er nun eine Komödie über das Zusammenleben von Deutschen und Schweizern geschrieben, welche in Schaffhausen zur Uraufführung kommt.