Aktuelles / Notizen
Die Fachleute des Lernens sind die Lehrer!
Als Erziehungsdirektor freue ich mich grundsätzlich, dass sich die Schweizer Parteien und Medien um Bildung bemühen und das ganz weit oben auf ihrer Agenda und Berichterstattung haben. Trotzdem, - aus vielen Gesprächen mit Lehrerinnen und Lehrern und aber auch Eltern weiss ich, dass diese verschiedenen Kommentare der Parteien und der Medien auch eine grosse Verunsicherung auslösen und das Arbeiten in der Schule und die Erziehung daheim schwieriger machen. Was heute in der Zeitung stand über Bildung ist das Gegenteil von dem, was gestern publiziert war. In den Tageszeitungen gilt Morgen das Gegenteil von Heute. Alle meinen es gut, alle gingen mal in die Schule und alle sind Spezialisten der Bildung und Erziehung. Es kann nicht sein, dass Parteien beginnen Lehrpläne zu schreiben und verbindliche Bildungsleitbilder aufzustellen. Das ist Sache der Schule und der Fachleute bei Bund und bei den Kantonen. Ein schönes Beispiel für diese Unsitte ist der Umstand, dass Parteien vorschreiben wollen, welche Sprache auf der Kindergartenstufe zu sprechen sei. Ein klassisches Lernverbot für Kinder, deplatzierte Sprachenquote als Steigbügelhalter für Heimatpolitik. Sprachen kann man nicht einfach in Schubladen legen. Es gibt keine minderwertigen Sprachen und keine "richtige" Sprache. Gerade diese Frage soll in jedem Fall dem richtigen Augenmass der Fachleute in der Schule überlassen werden.
Man merkt halt, dass die Wahlen 2011 vor der Türe stehen. Ich bin froh, wenn alle an der Bildung Beteiligten auf sachliche Art Fragestellungen diskutiert, konstruktiv Lösungen aufzeigen und aber auch grosses Vertrauen in die Pädagogen und Pädagoginnen haben. Es ist wichtig, dass wir grosses Vertrauen zu den Lehrerinnen und Lehrern haben und die Schulen mit ihren Schulleitungen in Ruhe ihre Arbeit professionell machen lassen. Die ewigen Einflussnahmen von aussen bringen Unruhe und Unsicherheit in die Schulen. Unsere Pädagoginnen und Pädagogen sind die Fachleute des Lernens. Sie verdienen das Vertrauen der Behörden, der Eltern und nicht zuletzt der Parteien und der Medien. Lassen wir die Schulen ihren Job machen und stärken wir mehr die Rücken der Lehrerschaft, damit sie mit starkem Rückgrat das Beste für unsere Kinder und Jugendlichen erreichen können. Helfen Sie mit dabei?
Christian Amsler zu Mundart oder Hochdeutsch im Kindergarten