Aktuelles / Notizen
Geleitete Schulen und Waldkindergarten
Der Erziehungsrat hat mit Freude Kenntnis von der Überweisung der regierungsrätlichen Vorlage zur Einführung Geleiteter Schulen an den Kantonsrat genommen. Er ist überzeugt, dass Schulleitungen für eine moderne und zukunftsgerichtete Schule im Kanton Schaffhausen wichtig sind.
Zehn Schaffhauser Gemeinden arbeiten bereits jetzt erfolgreich mit geleiteten Schulen (Beringen, Hallau, Neuhausen am Rheinfall, Neunkirch, Schleitheim/Beggingen, Stein am Rhein, Thayngen, Wilchingen/Trasadingen). Lehrpersonen, Eltern und Kinder, sowie die zuständigen Schulbehörden schätzen die Vorzüge einer Schule mit klaren Führungsstrukturen und Kompetenzzuweisungen.
Den Lehrpersonen steht ein fachlich ausgewiesener Vorgesetzter zur Seite, der sie entlastet. Somit können sie sich auf ihr Kerngeschäft - den Unterricht - konzentrieren. Den Eltern steht eine klar identifizierbare und kompetente Ansprechperson an der Schule zur Verfügung. Die Entwicklung einer eigenen, von allen Lehrpersonen mitgetragenen Schulhauskultur, wird gefördert (Schule mit Profil). Die Schulbehörden können sich auf die strategischen Aufgaben konzentrieren. Sie bleiben nach wie vor gegenüber dem Kanton politisch verantwortlich für die Schule in ihrer Gemeinde.
Der Erziehungsrat erhofft sich, dass die genannten Vorteile schon bald im ganzen Kanton im Interesse aller an der Schule Beteiligten zum Tragen kommen.
Die Stadt Stein am Rhein plant aufs Schuljahr 2011/2012 die Führung eines Waldkindergartens. Der Erziehungsrat hat im zustimmenden Sinne vom pädagogischen Konzept Kenntnis genommen.
Im unmittelbaren Wohnumfeld nehmen die natürlichen Spielräume an vielen Orten zusehends ab. Wegen Platzmangel und Überangebot von Spielzeug und Medien ziehen sich die Kinder vermehrt in ihre Wohnung zurück. Die Konsequenzen sind: Bewegungsmangel, Mangel an Sinneserfahrungen, Aggressivität, Konsumverhalten und eine zunehmende Entfremdung von der Natur. Um den Kindern einen Ausgleich anzubieten, wurde das Modell eines Waldkindergartens schon an verschiedenen Orten im In- und Ausland lanciert.
Der Stadtrat und die Schulbehörde Stein am Rhein haben diese Idee aufgenommen und möchten sie aufs neue Schuljahr umsetzen. Der Erziehungsrat begrüsst dieses Vorhaben aus folgenden Gründen: Der Spiel- und Lebensraum in einem Waldkindergarten kommt dem natürlichen Bedürfnis des Kindes nach Bewegung, Freiheit und Neugier entgegen. Durch den täglichen Aufenthalt in der Natur über das ganze Jahr hinweg lernen die Kinder die Natur kennen. Im Umgang mit Pflanzen und Tieren erleben sie den Wechsel der Jahreszeiten über alle ihre Sinne. Es ist erwiesen, dass das Spielen im Freien mit natürlichen Materialien die Kreativität, Selbstständigkeit, Kommunikationsfähigkeit und die motorischen Grundfertigkeiten der Kinder fördert.
Das pädagogische Konzept legt die Grundzüge des Waldkindergartens fest, welcher als öffentlicher Kindergarten betrieben wird. Die im Lehrplan des Kantons Schaffhausen festgelegten Ziele und Rahmenbedingungen werden eingehalten. Damit wird auch der Übertritt in die Primarschule gewährleistet. Der Entscheid für einen Besuch des Waldkindergartens liegt bei den Erziehungsberechtigten.
Schaffhausen, 28. Januar 2011
Erziehungsrat des Kantons Schaffhausen
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Für Auskünfte stehen zur Verfügung:
Generell:
- Regierungsrat Christian Amsler, Präsident des Erziehungsrates, Tel. 052 632 71 95
Geleitete Schulen
- Heinz Keller, Dienststellenleiter Primar und Sek I, Tel. 052 632 72 85
Waldkindergarten:
- Sandra Mosberger-Brandenberger, Kindergarteninspektorin, Tel. 052 741 46 02