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ALPENSINFONIE
2. SH-KLASSIK-KONZERT
«ALPENSINFONIE»
DO, 10. NOV 2022, 19.30 UHR
St. Johann, Schaffhausen
ALUMNI SINFONIEORCHESTER ZÜRICH
Daniel Dodds, Violine
Johannes Schlaefli, Leitung
Programm
Max Bruch (1838–1920) Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll, op. 26
Richard Strauss (1864–1949) «Eine Alpensinfonie», op. 64
Max Bruch mochte sein erstes Violinkonzert in g-Moll von 1867 selbst nicht besonders und fühlte sich zu Unrecht auf ein einziges Werk reduziert. Denn für Geigenvirtuosen gehörte es schon bald zu den absoluten Favoriten und so avancierte das Konzert zu einem Evergreen des romantischen Violin-Repertoires: ein melancholisches Konzert voller Sehnsucht und Weltschmerz.
Am 7. Januar 1868 wurde das Konzert in der heute gültigen Fassung vom Geiger und Widmungsträger Joseph Joachim in Bremen uraufgeführt.
Eine ebenfalls lange Entstehungsgeschichte hatte «Die Alpensinfonie» von Richard Strauss. Bereits 15 Jahre vor der Vollendung hielt Strauss die wichtigsten musikalischen Gedanken zu seiner Komposition fest, und plante sie für eine sinfonische Dichtung mit dem Titel «Ein Künstlerleben» zu verwenden. Seine Zeitgenossen sahen in der «Alpensinfonie» zunächst «nur» eine Naturbeschreibung. Erst ein halbes Jahrhundert später erlangte das Werk durch eingehende Analyse mehr Beachtung: Die Alpenbesteigung gliedert sich in 22 weitgehend symmetrisch angelegte Abschnitte und der Scheitelpunkt ist erwartungsgemäss «Auf dem Gipfel».
Ein Wandermotiv durchzieht die Sinfonie, ein punktierter Schreitrhythmus, der auf Vogelgezwitscher, Kuhglocken, Dickicht, Wasserfall und Nebel trifft. Das Klanggemälde beschäftigt fast 120 Musikerinnen und Musiker, die mit Instrumenten wie Windmaschinen, Donnerblechen oder Kuhglocken zurechtkommen müssen. Dass seine Sinfonie effektvoll wirkt, war Strauss wohl bewusst, denn er schrieb einem jungen Dirigenten: «Viel Vergnügen zur Alpensinfonie, die ich auch besonders liebe. Sie ist […] von der hohen Intelligenz stets unterschätzt worden. Sie klingt allerdings auch zu gut.»