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Ehrenpreis für Irène Schweizer
«Hellwach, frisch und jugendlich kreativ»
Ein reiches Lebenswerk wurde gestern in der Kammgarn festlich gefeiert: Regierungsrat Christian Amsler, Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch und Pianistin Irène Schweizer. Bild Selwyn Hoffmann
Zu einem Fest gehören Geschenke. Pianistin Irène Schweizer erhielt ihre gestern aus den Händen von Corine Mauch und Christian Amsler.
von Sandro Stoll, Schaffhauser Nachrichten
Die Kulisse für die Hommage an Irène Schweizer, die nächsten Donnerstag 75 wird, hätte nicht stimmiger sein können: Ein liebevoll dekorierter Saal, zwei Wunschkonzerte für die Pianistin und ganz viele Freunde, Weggefährten und treue Fans im Publikum – so lässt sich ein Geburtstag feiern.
Auch die Stadt Zürich, in der die aus Schaffhausen stammende Pianistin seit 1963 lebt, machte in der Person von Stadtpräsidentin Corine Mauch ihre Aufwartung. Und klar: Christian Amsler, Regierungsrat und bekennender Jazzfan, war ebenfalls da. Und er kam nicht mit leeren Händen, sondern brachte eine Ehrengabe in der Höhe von 10 000 Franken mit, welche Stadt und Kanton Schaffhausen Irène Schweizer als «Dank und Anerkennung für herausragende musikalische Leistungen» ausrichten.
Mindestens ebenso wie der Ehrenpreis und der schöne Blumenstrauss dürften Irène Schweizer aber die herzlichen Reden von Mauch und Amsler gerührt haben. «Irène ist eine grosse Botschafterin», sagte Mauch, «eine Botschafterin des Jazz, der Frauen im Jazz – und ein bisschen auch von Schaffhausen in Zürich.»
Amsler wiederum liess verschiedene Konzerte der Pianistin Revue passieren, darunter eigentliche «Sternstunden des europäischen Jazz». Und noch immer, meinte er, sei Schweizer, die als eine der Wegbereiterinen des Free Jazz in Europa gilt, «hellwach, frisch, freiheitsliebend und jugendlich kreativ».
Das Publikum glaubte es ihm gerne, tatsächlich hatte es ja gerade erst noch eine Kostprobe vom nach wie vor vitalen Pianospiel der Geehrten erhalten. Noch einmal also gab es Standing Ovations – und dann sogar noch ein Geschenk für die Zuhörer. An diesem Abend hatten Stadt und Kanton nämlich nicht nur an die Künstlerin, sondern auch ans Publikum gedacht: Es wurde gestern nicht bloss mit Musik, sondern auch noch mit einem Schluck Wein auf Staatskosten verwöhnt.